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Montag, 20. Juni 2011

Beignet und ich …

das begann schwierig. Dafür kann der Schnitt aber nichts, dass muss ich gleich mal voranschicken. Es war eine … sagen wir … Verkettung unglücklicher Umstände. Und diese Verkettung begann mit einem Stoffrest, einem ziemlich großen Rest allerdings. Dennoch reichte dieser gerade noch aus, um den Schnitt förmlich heraus zu schnitzen. Der Rock war aus dem Außenstoff quasi schon fertig zusammengenäht, als ich in einer der Rockbahnen (dramatische Filmmusik setzt ein) ein kleines Loch entdeckte. An dieser Stelle schließt die Näherin mit einem tiefen Seufzer die Augen.

Am nächsten Tag ins Stofflager gesaust. Das Schicksal schien mir hold, der Stoff war noch da. Zunächst schien alles glücklich zu enden, bis ein genauerer Vergleich die bittere Erkenntnis brachte. Es war der gleiche Stoff, allerdings eine hauchzarte Nuance heller als der, den ich hatte. – Erneutes Augenschließen ein tiefer Seufzer und traurige Filmmusik mit leise weinenden Geigen. Okay, da muss ich eben durch. Nochmal die zwölfzigdrillionen Rockteile zuschneiden. Zumindest die außen. Bei den Innenteilen sehe ich das nicht ein. Pah!

Damit ich’s hinter mir habe: Gleich die äußeren zwölfzigdrillionen Rockteile noch einmal zugeschnitten. – Um festzustellen, dass der neu gekaufte Stoff um ca. 2 cm für die letzte Rockbahn nicht ausreichte. – Jetzt kann sich der Regisseur nicht mehr entscheiden, ob die Geigen noch mehr schluchzen, oder ob so eine Art Slapstick-Musik einsetzt. Ich fühlte mich auf jeden Fall doof, wie der von “Dick und Doof”, ich weiß bloß nicht, ob der auch genäht hat.

Also nicht, dass ich nicht gerne in dieses fulminante Stofflager führe, (Heißt das führe? – Ich habe gerade ein Glas Rotwein zur Pizza getrunken und bin mir plötzlich nicht mehr sicher – aber ich schweife ab …) aber was zu viel ist, ist eindeutig zu viel, aber es half ja nichts, da werde ich dann auch bockig. Nochmal ein Stück Stoff besorgt. (Diesmal reicht der Rest auch noch für eine Bluse) und zum Trost noch gute zweieinhalb Meter eines wunderbaren schwarzen, schweren, schimmernden Crepesatins. Und TADAAAAAAA! (Tusch, gloriose Filmmusik (à la “Gladiator” von Hans Zimmer) ….)

 

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Und in der Kiste muss “Beignet” jetzt erst mal schmoren. – Jetzt ist erst das Geburtstagsoutfit für Schneeschaf-Junior dran.

2 Kommentare:

  1. Haha, grad im Moment habe ich Deinen vorletzten Post mit einer Frage zum Beignet kommentiert und schon postest Du quasi die Antwort ... das war wohl Gedankenübertragung....

    Christel

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  2. Wirklich eine dramatische Geschichte!!! Jetzt bin ich dann schon sehr gespannt, was schlussendlich aus dem Projekt wird! Und das Geburtstagsoutfit? Wird das aus diesem wundersüßen Apfelstoff?

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