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Montag, 15. August 2011

Respektprojekt–Der Blazer

Ich nähe schneller, als ich blogge. Das klingt auf den ersten Blick sehr merkwürdig, liegt aber an meiner etwas chronischen “Fotografierunlust”, die mich vor allem dann befällt, wenn es darum geht die fraglichen Kleidungsstücke an der Produzentin höchstselbst im Bilde festzuhalten. Das ist auch der Grund, warum hier noch zwei sehr hübsche Hosen hängen, die ich euch eigentlich gerne zeigen würde.  - Mathilde, meine Schneiderpuppe, muss ja in solchen Fällen (wenn Frau Diva sich für den Fototermin unpässlich und zu schlecht frisiert fühlt) immer herhalten. Mein “Fotodouble” sozusagen. Für Hosen ist die Dame jedoch – wie soll ich sagen – anatomisch ungeeignet. Ihr Standfuß ist schlich im Wege und natürlich auch mittig angebracht, sodass er nicht einfach in einem Hosenbein verschwinden kann, würde sehr seltsam aussehen, vermute ich mal. So bleiben die beiden Hosen wohl noch eine Weile hier am Schrank hängen, bis mir etwas eingefallen ist, oder bis ich in Posierlaune bin (letzteres kann dauern).

Mit dem neuen Blazer ist das allerdings viel einfacher. Im Nachhinein weiß ich eigentlich gar nicht mehr, warum ich solchen Respekt davor hatte einen Blazer zu nähen. Das ist zugegebenermaßen kein Eintagesprojet, alleine die vielen Einzelteile machen einen ganz meschugge. Und der Futterstoff erst! Ich hatte ja bereits erwähnt, das mich dieses glitschige Zeug immer ganz nervös macht, aber natürlich gehört so ein Blazer komplett und ordentlich gefüttert.

Letztendendes ist es wie bei vielen Projekten, die man nicht gleich am Anfang so richtig überblickt: Erst mal Hirn ausschalten und einfach stupide machen, was in der Anleitung steht. Dann klappt’s auch:

 

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Die Lichtverhältnisse lassen den Stoff wieder etwas faltiger erscheinen, als er in Wirklichkeit ist, vielleicht hätte ich aber auch noch mal ordentlicher bügeln sollen.

Richtig schwierig fand ich nur das Einsetzen der Ärmel. Die Verteilung der Weite oben an der Ärmelkugel ist mir nicht so gut gelungen und ich fand es ziemlich pfriemelig. Außerdem war ich VIEL zu vorsichtig mit den Schulterpolstern. Ich hatte beim Kauf im Geiste so eine Art 80er-Horrorszenario vor Augen und habe die kleinsten und zartesten Pölsterchen gekauft, die ich finden konnte. Das war ein Fehler! Die Schultern bzw. die Ärmel oben brauchen diese Polster, sonst dellern die Armkugeln ein. Das sieht jetzt bei Mathilde natürlich besonders extrem aus, da ihre Schultern ohnehin … also ich will jetzt nicht sagen, sie hätte keine …. ähmmm … sie sind sehr schmal, an mir sitzen die Ärmel glücklicherweise besser. Das Modell ist aus der Burda 07/2010 (Nr. 119) Und folgende Hose habe ich aus dem gleichen Stoff dazu genäht:

 

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Der Schnitt ist prima für mich, obwohl ich vor den Bundfalten ein wenig Angst hatte, wenn man einen weich fallenden Stoff hat, tragen sie aber nicht so sehr auf. Außerdem hat der Schnitt gleich Überlänge, ich musste also NICHTS ändern am Schnitt. Der Hohe Bund macht eine schöne Taille (und hält bei kühlem Wetter die Nierchen warm). Was will frau mehr? Die Hose ist die Nummer 127 aus der burda style 07/2010. An alle großen Mädels: Ran an diese Hose! Sehr cool und mit einer Prise Retro.

Und – Nein! Die Schluppenbluse werde ich mir dazu nicht machen. Ich würde darin aussehen, als hätte ich im Fundus von Queen Mum gewildert.

2 Kommentare:

  1. respekt! & klasse ausschnitt!
    übrigens habe ich grad ein original schneeschaf auf den nadeln ;)
    ganz liebe grüße
    kiki

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  2. Für mich sieht der Blazer perfekt aus! Der Ausschnitt ist wirklich toll!

    Das mit der Fotographierunlust kann ich durchaus nachvollziehen.

    LG Christel

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