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Dienstag, 9. Oktober 2012

Wurzelbrot, Kampf um Mittelerde und diplomatische Bemühungen

Der beste Kindsvater hat Urlaub! Und da der Sohnemann trotzdem dringend in den Kindergarten will, werden die Vormittage von den Eltern weidlich ausgenutzt. Z. B., um mal ungestört im Spielzeugladen zu stöbern. Das Kind im Manne verguckte sich in die neue “Herr der Ringe” Lego-Serie und obwohl unser Spross mit seinen drei Jahren für “richtiges” Lego (vom Herrn der Ringe mal ganz abgesehen) eigentlich noch zu klein ist, wurde mir glaubhaft versichert, die kleine Burg mitsamt Wurfgeschoss, Uruk-Hai und Rohan-Krieger würde schon einmal vorsorglich für ihn gekauft (wer’s glaubt … ;)). Natürlich war des Nachmittags alles auf dem Wohnzimmertisch aufgebaut und Vater und Sohn waren beschäftigt. Für mich eine willkommene Gelegenheit eine “Brotidee” auszuprobieren. Muttern rührte und werkelte also, während auf dem Esstisch der Kampf um Mittelerde tobte. Die Krieger von Rohan waren stark in der Unterzahl und es sah nicht gut aus, als mein Dreijähriger plötzlich auch noch deren Anführer Eomir schnappte und laut verkündete: “Der geht jetzt kochen!”

Der Kindsvater war sprachlos und setzte zu einem “Aber das geht doch nicht, mitten in …” an, ich musste herzlich lachen und fand den diplomatischen Ansatz in der Weisheit eines Dreijährigen irgendwie genial. Denn mal ehrlich: zusammen Kochen und vor allem Essen hat doch schon so manchen Zwist beigelegt. Hätten sich die stolzen Ritter und die kampfeswütigen Uruk-Hais doch mal ein Beispiel dran nehmen können; man hätte jedenfalls eine Menge Filmblut, Matsch und viele nächtliche Filmszenen im strömenden Regen gespart. Also Leute: Bevor ihr euch die Köpfe einhaut – geht erst mal kochen!

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Und hier die Zutaten für das Wurzelbrot:

300g mehlig kochende Kartoffeln (gegart und durch die Kartoffelpresse gedrückt)
100g geriebener Hokkaido-Kürbis
1 Karotte gerieben

200g Weizenmehl (505)
300g Roggenmehl (997)

etwas Honig
75g flüssiger Sauerteig (Seitenbacher)
1 Tüte Trockenhefe (Seitenbacher)
2 TL Salz
2 TL Brotgewürz

Alles (am besten mit der Küchenmaschine) verkneten und nur so viel lauwarmes Wasser dazu gießen, bis ein schöner, geschmeidiger Brotteig entsteht. Gehen lassen und wie gewohnt backen. Bei mir ist noch immer die “Brätermethode” die Beliebteste; also bei ca. 200 Grad etwa 30 Minuten bei geschlossenem Deckel, danach noch eine Weile bei geöffnetem Deckel, bis das Brot eine schöne Farbe hat. (Den Bräter dazu vorher im Ofen mit vorheizen, bevor der Brotteig in den Bräter wandert, etwas Olivenöl hineingeben, dann hängt nix an.) – Ich habe allerdings ehrlich gestanden öfter mal das Problem, dass mir das Brot unten zu dunkel gerät – ich experimentiere noch.

Das Rezeptexperiment war allerdings ein voller Erfolg! Das Brot ist superlecker, fluffig, leicht feucht und hält sehr lange frisch. Wird sicher noch öfter gemacht – schon alleine, um den Frieden im Hause Schneeschaf zu wahren. ;)

1 Kommentar:

  1. Neulich haben wir "für das Kind" die alte Playmobil-Ritterburg des Herzliebsten aufgebaut... ;-) Da haben sich ähnliche Szenen abgespielt...
    Das Brot klingt aber auch sehr lecker!

    lg, Steffi

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