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Mittwoch, 20. August 2008

Kunsthandwerkermarkt am 30.08. in Langen

Auch wenn man es nicht recht glauben mag, ich kann mich noch recht gut an die Förderstufe erinnern (ja das gab es noch zu meiner Zeit). Ich hatte dort als Schulfach tatsächlich noch Handarbeiten (nein ich bin noch nicht sooooo alt) und auch wenn ich heute flammende Reden für die Erhaltung bzw. Neubelebung dieses Schulfaches halten würde, habe ich keine exakte Erinnerung mehr daran, wie ich das damals empfunden habe. Nähen fand ich, glaube ich, spannend und ich war auch dem Stricken nicht wirklich abgeneigt. Von einem zündenden Funken, der meine Leidenschaft für Handarbeit entzündet hätte, kann ich allerdings nicht berichten – so leid es mir tut. Ich glaube ich hatte zu dieser Zeit mehr damit zu tun, mich von den damals völlig unmodischen, im Winter allerdings schön warmen und praktischen Cordhosen zu emanzipieren und meiner Mutter klar zu machen, dass Röhrenjeans das einzig wahre und in der Schule tragbare Kleidungsstück ist. – Wie auch immer, ich schweife ab.


Meine damalige Handarbeits- und Werklehrerin wohnt nicht allzu weit entfernt von mir (Luftlinie 500m). Auch außerhalb der Schule war sie schon immer sehr engagiert was Kunsthandwerk anging und hat viele Kurse, Ausstellungen und sonstige Veranstaltungen in ihrem „Werkhof im Torbogen“ organisiert. Und jetzt schließt sich der Kreis. Langen feiert 125 Jahre Stadtjubiläum und im Werkhof gibt es dazu einen Kunsthandwerkermarkt und die pubertierende Schülerin von einst ist bekehrt. Ich habe mich sehr gefreut, als Frau Schürrlein mich fragte, ob ich nicht auch bei der Ausstellung mitmachen wolle. – Wolle genau das Stichwort! ;o) Ich rücke also mit meinem Spinnrad an (oder mit beiden) und mache ein wenig „Demospinnen“, was ich sehr gerne tue. Nicht weil ich eine so begnadete Spinnerin wäre, beileibe nicht. Ich freue mich nur immer wieder darüber, welche Faszination dieses alte Handwerk auf andere Menschen ausübt.


Eigentlich soll ich auch meine handgefärbten Garne dort verkaufen. Irgendwie klar, eigentlich sollte ich das sogar hauptsächlich tun. Allein – mir fehlt der Glaube – nein das Garn! Ich bin ehrlich gesagt ziemlich blank, was meinen Vorrat an fertig Gefärbtem angeht. Schlechte Planung könnte man mir vorwerfen, zurecht. Und vielleicht hatte ich irrsinniger weise in meiner unnachahmlich naiven Art angenommen, ich könnte ja dann was aus dem Shop abzweigen. Aber noch mag ich nicht die Flinte ins Korn und das Knäuel an die Wand werfen. Nu werde ich wohl Nachtschichten einlegen müssen. Zumal es natürlich sinnig wäre gleich eine große Menge zu färben und auf dem umgekehrten Wege gleich etwas für das nächste Update abzuzweigen. Okay, der 30. August ist noch ein wenig hin und vielleicht erbarmt sich ein herrenloser Hauself auf, der eine unglaubliche Leidenschaft für das Wollewickeln hegt. Er kriegt auch anschließend eine Socke und damit die Freiheit von mir geschenkt.


Vielleicht hat jemand Lust vorbei zu kommen? Hier dazu noch ein Beitrag aus der Offenbach Post.

1 Kommentar:

  1. Wenn du wenigstens um die Ecke wohnen würdest... dann täte ich wohl vorbeikommen und würde dich vor Marktkommentaren wie "Guck mal, die spinnt!" retten. :)

    Ich halte gerade die Summerberries (Himbeersorbet trifft´s auch) in den Händen und will die sofort anstricken. Blöderweise fängt der KAL erst nächsten Monat an.

    Danke für deine liebevolle Färbung !

    Gesche Johanna

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