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Freitag, 29. Januar 2010

Neue Taschen

Die Taschenkollektion hat Zuwachs bekommen und diesmal hat sogar Fräulein Rottenmeier nichts zu meckern. Vermutlich schätzt sie den ländlichen Touch, der hat so was Solides. ;)

Hier die Nr. 1: Eine Messenger Bag aus braunem Filz, das bestickte Panel ist aus weicherem wollweißem Filz, Buttons und Verzierungen aus rotkarierter Baumwolle mit Metallschmuck und Perlmuttknöpfen.

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Die Zweite ist ebenfalls aus dunkelbraunem Filz, das bestickte Panel aber diesmal aus grobem Leinen. Ich mag die Farbkombination besonders gerne. Und natürlich die Applikation, die ja auch schon auf meinem grünen Wollrock zu finden war.

 

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Und hier noch mal eine Graue. Diesmal aber oben offen, dafür gefüttert, mit Bindeband und zwei kurzen Henkeln. Das Motiv finde ich auch genial. Es gibt wohl kaum etwas, das geeigneter wäre für einen Shopper, oder?

 

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Die Verzierung an dieser Tasche ist auf einer Broschennadel und von daher abnehmbar. Es hat viel Spaß gemacht die Taschen zu nähen, auch wenn es nicht immer einfach war und manchmal hätte ich gerne noch ein paar Hände mehr, um alle Ideen umzusetzen, die mir noch im Kopf herumspuken. Das Nähen des dicken Filzes ist nicht immer ganz einfach aber das Material ist so toll, dass sich die Fummelei lohnt. Eine gute Nähmaschine, die ordentlich transportiert hilft da viel, sonst verzweifelt man schnell. Außerdem ist es gut, wenn sich die “Anhebhöhe” des Nähfußes verstellen lässt. Dann bekommt man auch problemlos dickere Lagen unter das Füßchen, ganz ohne zerren und stopfen.

Wenn noch Fragen sind, schickt mir einfach eine mail.

Mittwoch, 27. Januar 2010

Gespräch mit der inneren Kritikerin

Gell, ihr habt auch so eine. Wir alle haben sie! Von meiner habe ich sogar eine ziemlich genaue Vorstellung: Sie sieht aus wie eine Mischung aus Fräulein Rottenmeier und einer coolen Business-Frau, trägt eine schmale Lesebrille und meistens ein graues Kostüm. Sie ist ziemlich spaßbefreit und nörgelt – wie es nun mal ihr Job ist – an allem herum. Natürlich vorzugsweise an mir.

Hier ein Auszug aus unserem (internen – noch rede ich nicht laut mit mir selbst) Dialog zu meinem neuen Rock:

 

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Sie: “Ah! Wieder was genäht. Solltest du nicht eigentlich lieber mal das Bad putzen? Was ist das überhaupt?”

Ich: “Ein Rock!”

Sie: “Für wen?”

Ich: “Für mich.”

Sie: “Ich dachte, du gehst nicht zum Fasching?”

Ich: (schon zähneknirschend): “Der ist auch nicht für Fasching!”

Sie: “Ach nein! Heißt das, du willst den SO anziehen?”

Ich: “Ja genau.”

Sie: “Im Garten!”

Ich: “Nein, auch sonst.”

Sie: “Ist der nicht ein wenig …” sie schaut mich über den Rand ihrer Brille hinweg an, um ihrem nächsten Wort den nötigen Nachdruck zu verleihen “… jugendlich"?”

Ich: “Wie genau meinst du das?”

Sie: “Also du bist jetzt Mutter.”

Ich: “Ach!”

Sie: “Und du kreist um die Ende Dreißig.”

Ich: “Ja und?”

Sie: “Also ich finde, es wird Zeit, dass du dich etwas – gediegener – kleidest.”

Ich: “Und die Haare abschneiden soll ich mir wohl auch noch!?”

Sie: “Jetzt wo du es selbst ansprichst…!”

Ich: “Ich fühl’ mich aber nicht gediegen.”

Sie: “Genau das ist ja dein Problem!”

Ich: “Ich soll wohl so rumlaufen wie du!?”

Sie: “Das wäre angemessen, obwohl du vermutlich nie meinen Perfektionismus erreichst.” Dabei schaut sie gespielt bescheiden drein.

Ich: “Lass mich in Ruhe mit deinem Perfektionismus und deinen Ratschlägen. Ich find ihn schön und ich werde ihn tragen.”

Sie: “Das ist mein Job! Sonst flippst du noch völlig aus und läufst am Ende durch die Gegend wie Pippi Langstrumpf. Du bist zu alt für sowas!”

Ich: (schnaubend) “Bin ich nicht, du nörgelnde Schnepfe! Und jetzt mach’ ich mir noch ein Shirt dazu und besorge mir Ringelkniestrüpfe! Hau ab du nervst!”

Diesmal gibt sie auf. Sie gibt noch einen zickigen spitzen Ton mit einem “pfffft” von sich und verschwindet. Für den Moment habe ich mal gewonnen. Das passiert leider nicht immer. Aber immerhin ein kleiner Sieg. ;)

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Schnitt “Römö” von farbenmix, Stickdatei von tinimi

Montag, 25. Januar 2010

Lecker Kuchen

Ich backe sehr gerne und gebe unumwunden zu, dass Koch- und Backbücher einen nicht ganz unerheblichen Raum in unserem Bücherregal einnehmen. Da ist die Auswahl oft nicht leicht und trotzdem gibt es Bücher, nach denen ich immer wieder greife. Für die Klassiker und Grundteige ist das “Backen – Die neue große Schule” aus dem Zabert Sandmann Verlag und wenn es darum geht, etwas Neues und Ausgefallenes zu machen, ist es immer wieder das Buch von Annik Wecker “Anniks göttliche Kuchen” (Dorling Kindersley)

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Ich gestehe, dass ich extrem skeptisch war, bevor ich das Buch wirklich in den Händen hielt und die ersten Rezepte probiert habe. Aber dies ist eindeutig kein “Schon wieder so ein B-Promi, der meint, er könne auch was-Buch”. Die Rezepte sind genial und ausgefallen. Außergewöhnliche Zutaten wie Rotkraut oder wie hier Rosmarin im Apfelkuchen, machen die Kuchen zu einem echten Erlebnis. Die meisten sind recht kalorienreich aber die Sünde ist es wert und bisher war jeder Kuchen, den ich aus dem Buch probiert habe ein Knaller.

Zu Halloween war das z. B. der Kürbiskuchen:

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Der war so lecker und saftig … hmmmmmmhhhhh…

Und zum Geburtstag vom Schatz der Apfelkuchen mit Rosmarin. Dazu habe ich meinem armen erfrorenen Bäumchen noch ein paar letzte Stänglein abgetrotzt.

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Und frei nach meinem Küchenmotto: “Ich koche immer nach Rezept, halte mich nur selten daran.” Habe ich noch ein wenig getrocknete Kräuter der Provence dazugegeben. Das Ergebnis war sehr lecker und der besondere “Geschmackskick” garantiert, genau so, wie ich es erwartet hatte.

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Vor der Bepuderzuckerung. :)

Donnerstag, 21. Januar 2010

Stolz wie Oskar

bin ich auf den Zuwachs in meiner Werkstatt. Stolz und völlig fasziniert von diesem Ding. Was für ein Ding? Hier die geheimnisvolle Kiste (jaja ich wollte es ein wenig spannend machen) noch mal aus einer anderen Perspektive:

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Ich freue mich wie ein Keks über dieses Wunderwerk der Technik und bin total begeistert von den Ergebnissen. Die Nähte sehen einfach toll aus und ich bestaune sie immer wieder. Vor dem Bestaunen hat der liebe Gott allerdings das Einfädeln gesetzt und dass ist bei einem solchen Maschinchen ja nicht gerade trivial. Die nette Dame im Nähmaschinengeschäft hat es mir natürlich ausführlich erklärt aber ich gestehe, dass ich durch diverse Telefonate bezüglich eines ausnehmend freudigen Ereignisses (dazu ein Andermal mehr) ziemlich abgelenkt war. Genau genommen habe ich vermutlich nicht mal die Hälfte mitbekommen. Erstaunlicherweise ist auch die Bedienungsanleitung zu der Maschine, ganz entgegen der berühmten Schweizer Gründlichkeit, extrem dürftig. (Ganz ehrlich: Das hätte ich eher bei meiner Brother erwartet aber die Anleitung ist sehr gut und sehr ausführlich.) Na jedenfalls saß ich dann des Abends hiervor:

 

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Schaut wild aus, hat aber trotzdem im zweiten Anlauf geklappt. Das “Farbleitsystem” ist wirklich hilfreich und sie näht wirklich toll. Gut ist es trotzdem, dass der Händler noch eine kostenlose Schulung mit anbietet, denn wie schon gesagt, die Anleitung ist nicht besonders gut. Ich weiß jetzt zwar dass sie noch einige tolle Overlock-Stiche kann, habe aber keine Ahnung, welchen man wozu verwendet.

 

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Schön kompakt ist sie und schnurrt wie ein Kätzchen. Die Nähte sind endlich richtig ordentlich und sehen professionell aus. (Okay, in diesem Fall ein Rocksaum.)

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Damit sich eine solche Investition auch lohnt, geht es jetzt noch mehr als bisher an’s Nähen von Kleidung und davor habe ich natürlich schon ziemlichen Respekt. Wirklich gut ist selbst genähte Kleidung nämlich nur, wenn man ihr nicht ansieht, dass sie es ist. In dem Zusammenhang fällt mir ein Spruch ein, der mich regelmäßig auf die Palme bringt oder zumindest trotzig werden lässt. Wenn etwas nicht so geworden ist, wie ich es mir vorgestellt habe und ich mäkele daran herum, höre ich häufiger mal “Ach! Das ist doch Handarbeit.”. Tröstlich gemeinte Worte, die aber genau das widerspiegeln worum es NICHT geht. Und darum lautet meine Antwort auch regelmäßig: “Ja eben! Genau darum!”

Montag, 18. Januar 2010

Was Warmes für den Zwerg

Auch wenn es im Moment ein wenig taut. Der Frühling ist (leider) noch in weiter Ferne. Damit es unser kleines Zwergenkind trotzdem schön warm hat, wurde mal wieder ordentlich im Fundus gewühlt. Zutage gefördert habe ich dabei einen relativ schlichten braunen Fleece-Stoff, der sich allerdings ganz wunderbar für einen kuscheligen Zipfelmützenpulli eignete. Es ist einfach schön die Möglichkeit zu haben, die Stoffe zu besticken, so ist man nicht unbedingt auf “kindgerechte” Stoffe angewiesen, sondern kann gerade ganz schlichte Stoffe und Stoffreste aus dem “Stash” zu wunderbaren Kindersachen verwandeln. Ben mag seinen neuen Pullover jedenfalls sehr gerne, auch wenn er hier etwas schüchtern unter seiner Kapuze hervorlugt.

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Weil mein Computer in den letzen Tagen ein paar Zicken gemacht hat, bin ich etwas im Rückstand mit Fotos und Berichten aber das wird nachgeholt. Weiterer “Werkstattzuwachs” wirft seine Kiste voraus …

 

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Die Filztaschenkollektion ist ebenfalls um ein paar Modelle erweitert und der nächste Frühlingsrock noch in Arbeit. Die Taschen sind zwar alle nicht für mich, der Rock aber sehr wohl. Ich könnte noch ein dutzend davon nähen und schauen, wie der Schnitt mit unterschiedlichen Stoffen wirkt. Es macht einfach zu viel Spaß und ich liebe nun mal Röcke. Auch dieser wird sicher nicht der Letzte sein. Außerdem lerne ich so nach und nach meinen Angstgegner endgültig zu besiegen: Den Reißverschluss.

Ich gebe zu, dass ich in manchen Dingen ziemlich pingelig bin und es macht mich einfach wahnsinnig, wenn ein Reißverschluss nicht ordentlich eingenäht ist. Leider bin ich bisher dem Patentrezept für einen “perfekt” eingenähten Reißverschluss, nur sachte auf der Spur. Selbst meine Mum, die in ihrer frühen Jugend in einer Kleiderfabrik Herrenhosen und Kleider genäht hat, verzieht auf meine Frage nach einer Lösung hin, nur leicht angewidert das Gesicht. “Das habe ich auch nie gerne gemacht!” Da haben wir’s! Ich habe einen genetisch bedingtes Reißverschlussproblem.

Dienstag, 12. Januar 2010

Frühlingsfummel

Nomen est nicht immer Omen. Ich heiße zwar “Schneemeier” mit Nachnahmen (sogar geborene UND verheiratete ;)) aber ich muss gestehen, dass ich nicht soooo der Winterfan bin. Ich mag lieber Licht und Wärme und im Sommer das schöne Gefühl, den ganzen Tag das Haus offen zu haben und quasi draußen zu wohnen. Gegen den vielen Schnee und die Kälte da draußen, musste also ein wenig Frühling in die Bude. In meinen Stoffvorräten befand sich ein Meter Baumwollstoff, den ich vor sehr langer Zeit mal bei I*ea erstanden habe. Ich glaube, ich hatte damals an eine Schürze gedacht. Jetzt ist es ein Rock geworden und ich mag ihn jetzt schon sehr gerne. Gemodelt wird er wie immer von Mathilde. “Mathilde”, so habe ich letzte Woche meine Schneiderpuppe getauft. Ich fand, wer die ganze Zeit so in der Ecke stehen muss, hat wenigstens einen Namen verdient. Und “Mathilde” ist so schön altmodisch und etwas französisch zugleich. Obenrum trägt sie einfach nur ein Tuch von mir, schließlich wollte ich sie nicht so milkafarben oben ohne herumstehen lassen. Hier also nun mein Frühlingsrock nach dem Schnitt “Römö”, erhältlich bei farbenmix.

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Nachtrag zu den Krabbelschuhen

Sorry, das kommt davon … vom Rotwein. ;) Die Anleitung kann ich leider nicht veröffentlichen, sie ist nämlich nicht von mir. Aber bei Dawanda werdet ihr fündig. Der Schnitt mit Anleitung kostet fünf Euro und wird per Mail verschickt.

Sonntag, 10. Januar 2010

Warme Füße

Auch wenn er noch nicht krabbeln kann; Krabbelschuhe hat Ben schon mal. Der “Prototyp” ist aus den Resten von meinem Wollwalk-Rock (wie unschwer zu erkennen). Die Version aus Leder kommt noch. Erst mal muss ich noch ein paar andere Dinge fertig machen und bis zum Krabbeln dauert es schließlich noch ein Weilchen. Derweil sind die Füße wenigstens schön froschgrün gewärmt. Die Näherei ist zwar etwas fuddelig, geht aber trotzdem relativ schnell und lohnt sich, betrachtet man die Preise für diese kleinen Dingerchen.

Und weil’s heute Abend zum Flammkuchen ein Schlückchen Rotwein gab, ich allerdings so gut wie gar nix mehr vertrage, gibt’s jetzt lieber ein Foto am lebenden Objekt. – Besser nicht mehr so viel Text heute. ;)

 

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Freitag, 8. Januar 2010

Tasche mit Jodeldiplom

Dieses Projekt schwirrt mir schon so lange im Kopf herum, dass ich gar nicht mehr weiß, wann ich angefangen habe darüber nachzudenken. So ist das ja oft mit Projekten. Man jongliert Ideen, Materialien, Schnitte, Farben und Themen … und dann gibt es plötzlich einen Moment, wo sich alles zusammenfindet, wo sich noch die letzte kleine Lücke schließt, die irgendwie noch unklar war. Und jetzt ist sie fertig, meine erste Tasche aus Wollfilz, noch dazu im aktuellen Alpen-Design ;). “Holeradidudeldö”!

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Ich hatte die Befürchtung, die Tasche könnte zu unförmig werden, aber ich habe das Problem gelöst, indem ich die Seitennähte alle schmalkantig abgesteppt habe. Ich hätte nie vermutet, dass das bei 3mm dickem Filz so gut funktionieren würde, aber wenn man es vorher ordentlich Bügelt, ist es tatsächlich kein Problem. Hier noch mal eine Detailaufnahme, damit man sieht, was ich meine:

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So bleibt die Tasche schön in Form und die Seiten beulen sich nicht nach außen, trotz einer Tiefe von ca. 8 cm. Die Größe der Tasche ist so getüftelt, dass gerade so DIN A4 hineinpasst, ich wollte nicht, dass sie zu wuchtig wird. Die Klappe wird mit einem Magnetverschluss geschlossen. Bei Wollfilz gibt es immer mal wieder etwas fluseligen Abrieb aber ich mag sie trotzdem sehr und ganz sicher wird das nicht die letzte ihrer Art sein.

Und jetzt brauche ich nur noch das Jodeldiplom!

Donnerstag, 7. Januar 2010

An die Töpfe … fertig … schade

Wenn man sich so meine letzten paar Blogeinträge betrachtet, könnte man folgende Gedanken hegen: “Was zum Kuckuck macht diese Frau eigentlich die ganze Zeit an der Nähmaschine, die soll doch gefälligst in ihre Färbeküche gehen, Wolle färben und den Schneeschaf-Shop wieder aufmachen. Mir wolle Wolle!” Kann ich verstehen. Und ich habe auch wirklich große Lust zum Färben. Aber ich darf nicht. Also färben dürfte ich natürlich schon, bergeweise sogar, ich darf nur nix verkaufen. Und was will ich allein mit einem Berg von handgefärbten Schneeschaf-Garnen? Das macht doch keinen Spaß. Die Tatsache, dass ich noch keinen Wasseranschluss in dem Raum habe, den ich zum Färben nutzen werde, ließe sich durch leichten Druck auf den herzallerliebsten Gatten noch lösen. Vater Staat ist allerdings was den dringenden Bedarf an handgefärbten Garnen angeht, eher weniger zu beeindrucken. Es ist nämlich Folgendes: Ich habe den Schneeschaf-Shop ja nebenberuflich betrieben und bin ansonsten noch einem “ordentlichen Beruf” nachgegangen. Jetzt bin ich in Elternzeit und bekomme (Ursula und allen Heiligen sei Dank!) Elterngeld. So weit so gut und wenn man gerade ein Haus gebaut hat, ist man auch mehr als dankbar, dass es so etwas gibt. Leider darf man während man Elterngeld bekommt nichts dazuverdienen, nix, nicht bis zu einem gewissen Betrag, keine müde Kröte. Ist auch irgendwo verständlich, denn schließlich bekommt man das Geld, damit man im ersten Jahr zuhause bleiben und sich um seine kleinen Schätze kümmern kann. Sonderfälle für heimwerkelnde Garnfärberinnen sind da nicht berücksichtigt.

So bin ich manchmal schon ein wenig wehmütig und es juckt mich in den Fingern aber zumindest habe ich jetzt noch eine Weile Zeit, mir Gedanken zu machen, ob das Shopkonzept genauso bleiben soll, wie es ist und wie es weitergeht. Schließlich muss ich vermutlich hinterher einen Halbtagsjob, meinen kleinen Schatz und die Färberei irgendwie miteinander koordinieren. Dann wird die Nähmaschine vermutlich verwaisen und sich traurig “besserer Zeiten” erinnern.

Dienstag, 5. Januar 2010

Das Erbe der Zipfelmütze

Frau Faserfimmel hatte für Ben zur Geburt eine wundervolle Zipfelmütze genäht. Hellgrün mit weißen Tupfen. Wir alle haben sie geliebt und sie wurde so lange getragen, bis sie endgültig nicht mehr auf den kleinen Kopf passte. Jetzt ist sie weitervererbt an meine Freundin Eva, die (eigentlich minütlich!!!) ihren kleinen Jungen erwartet. So ist das Erbe der Zipfelmütze in jedem Fall würdig gesichert. Nun brauchte Ben aber eine Neue, denn was ist das Leben schon ohne Zipfelmütze? Hier also die ersten “Shoppingbeichten”:

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Jersey von Michas' Stoffecke.`

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Geliebte Webbänder

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Und noch ein paar mehr davon, aus der “Restetüte”.

Und natürlich entstand daraus…

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… besagte Zipfelmütze. Und ich hoffe schwer, die passt jetzt wieder ein Weilchen.

Samstag, 2. Januar 2010

Auch "Muttern” …

braucht ab und an etwas zum Anziehen. Und damit es auch ein ordentliches Foto gibt und weil ich sie irgendwie mag, habe ich meine alte Schneiderpuppe aus unserer Rumpelkammer hervorgekramt. Und bevor es Nachfragen gibt: Nein, ich habe die Tapete in meinem Arbeitszimmer nicht passend zum Outfit gewählt – auch nicht umgekehrt. ;)

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Der Rock ist aus Wollwallk genäht, nach einem simplen Burda-Schnitt. Trotz der schieren Schlichtheit dieses Teils, hat es mich eine Menge Nerven gekostet. Der Rock war mir Meilenweit zu groß. Mir war ja klar, dass so ein Wollstoff nachgibt, aber so viel? Jedenfalls war das mehr ein Trenn- als ein Nähprojekt! Alleine den Reißverschluss habe ich vier mal eingenäht, immer mit “beuligem” Ergebnis. Am Ende war ich so entnervt, dass ich ihn mit der Hand genäht habe. Das macht ungefähr so viel Vergnügen wie ein Zahnarztbesuch, aber jetzt sitzt er glatt. Das Applikationsmotiv ist übrigens wieder von tinimi.

Die Jacke ist eigentlich schon eine ganze Weile fertig gestrickt und ging rasend schnell. Kein Wunder bei Nadelstärke zwölf! Aber auch das muss man mögen. Mit Besenstielen stricken ist nicht jedermanns Sache und nicht gerade förderlich für die Feinmotorik. Aber das Teil an sich finde ich genial. Meine tiefste Bewunderung gilt den Strickdesignern, die sich solche Konstruktionen einfallen lassen. Das zeugt von einer Menge Knowhow. Die Jacke ist aus der Kollektion “Heartfelt” – The Dark House Collection” von Kim Hargreaves. Das Garn ist nicht das Originalgarn (Rowan Big Wool), sondern von Lang Yarns (Mille Colori Big). Das ist etwas dünner als das Orginal und meine Jacke ist daher jetzt etwas “luftiger” geworden, aber das ist okay, ich mag es so.

Also ein echtes Fun- und ein Nervprojekt vereint. Manchmal sind die objektiv so einfachen Dinge halt doch nicht so einfach. Aber am Ende bin ich zufrieden und der Rock wurde bereits ausgeführt. Er ist schön warm und kuschelig …und lustig. ;)

Freitag, 1. Januar 2010

Anders als sonst

Ich bin nicht so der Typ für Jahresrückblicke. Ich weiß nicht genau woran das liegt, aber mein Kopf beschäftigt sich eher mit Zukünftigem. Und leider oft auch damit, sich zu viele, meist völlig unnötige, Sorgen um die Zukunft zu machen. Dieses Jahr ist das etwas anders als sonst. 2009 war ein völlig verrücktes, besonderes Jahr für uns. Unser Sohn wurde geboren und wir staunen noch immer jeden Tag voller Dankbarkeit über dieses wunderbare kleine Menschlein. Wir haben ein Haus gebaut und wohnen seit unserem ersten Hochzeitstag darin. Das letzte Jahr hat uns wahnsinnig viel Energie gekostet und so vieles geschenkt. Wir sind unglaublich dankbar für alles und auch ein wenig stolz, dass wir alles so gut geschafft haben bisher. 2010 wird sicher nicht mehr ganz so dramatisch und turbulent (glücklicherweise – wir brauchen mal ein wenig Luft zum durchschnaufen) aber spannend bleibt es sicher.

Ich wünsche euch allen ein wunderbares neues Jahr und freue mich sehr, dass ihr immer mal wieder in meinen Blog geschaut habt, auch wenn ich mich deutlich rar gemacht habe. Ich mache keine Versprechungen, was das neue Jahr angeht, dazu habe ich viel zu sehr gelernt, das die Dinge oft anders kommen als gedacht, aber ich habe im Momente viel Spaß daran Neues zu probieren, ein paar Ideen und eine gesunde Portion Optimismus. Keine allzu schlechten Voraussetzungen, oder? ;)