1906Wenn man in der Buchbranche arbeitet, hat man in der Regel auch eine Menge Bücher. Das ergibt sich so, denn normalerweise arbeitet man nicht grundlos in dieser Branche, sondern weil man Bücher liebt. Außerdem wird man ständig vom Dunst der Versuchung umwölkt und ruckzuck ist ein neues Buch bestellt. In meinem Fall handelt es sich neben Schmökern ganz oft um Back- und Kochbücher. Da bin ich rettungslos verloren. Bei mir ist es aber sicherlich nicht anders, als bei vielen anderen auch: Es gibt Bücher, zu denen greift man einfach deutlich häufiger, als zu anderen. Und das hat Gründe: Man weiß, man wird dort sicher fündig, die Rezepte sind erprobt und funktionieren einfach zuverlässig, die Zutaten sind relativ problemlos erhältlich und das Ergebnis ist in der Regel sensationell, außer man hatte einen extrem miesen Tag und der Fehler lag zwischen den Kopfhörern. Die Bücher von Annik Wecker gehören definitiv dazu. Leider ist der Titel "Anniks göttliche Desserts" im Augenblick nicht erhältlich, vielleicht erbarmt sich Dorling Kindersley aber doch der Schleckermäuler und macht eine Neuauflage.
Als kleines Trostpflaster gibt es heute von mir ein sensationelles Cantuccini-Rezept, dass ich allerdings (wie eigentlich immer) ein wenig geändert habe. Ich muss leider vorweg gestehen: Es gibt kein Foto. Zumindest nicht vom Originalergebnis, nur instant sozusagen. Die Kekse waren nämlich für unsere Party dieses Wochenende und ruckzuck verputzt. Ich habe in der Hektik einfach vergessen, Fotos zu machen.
Zutaten:
80g getrocknete Feigen
100g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
2 TL Olivenöl
2 Eier
250 g Mehl
1 gestr. TL Backpulver
1 TL Zimt
1 Prise Salz
1 Prise Safranfäden
100g Walnusskerne
Ich habe im Rezept die Butter durch ein wunderbar mildes Olivenöl ersetzt. Ich mag ganz besonders dieses hier von La Vialla:
Zucker, Vanillezucker, Vanille, Olivenöl und die Eier in einer Schüssel kurz verrühren. Das Mehl mit Backpulver, Zimt, Safranfäden und Salz vermischen und unterrühren.
Walnusskerne und Feigen hacken, zugeben und untermengen. Möglichst rasch zu einem geschmeidigen Teig verkneten und 3 Rollen à ca. 3 cm Durchmesser formen. Die Rollen in Frischhaltefolie packen und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank kalt stellen.
Den Backofen auf 175 Grad (Ober-/ Unterhitze) vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Teigrollen auspacken und auf das Backpapier legen. Auf der mittleren Schiene ca. 20 Minuten backen. Das Blech aus dem Ofen nehmen und die Temperatur auf 150 Grad reduzieren. Mit einem scharfen Wellenschliffmesser die Rollen schräg in 1-2 cm breite Streifen schneiden und dann weitere 20 Minuten backen.
Und weil ich leider das Foto verbaselt habe, gibt es zumindest ein Bild aus dem genannten Buch. - Sorry, das war mir eine Lehre.
Viel Spaß mit dem Rezept!